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Casino-Mogul Sheldon Adelson ist tot
Teile diesen Beitrag:Der Casino-Mogul und Las Vegas Sands-Inhaber Sheldon G. Adelson ist im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. In der Nacht zum Montag (11.01.) soll es zu Komplikationen bei der Behandlung gekommen sein. Kurz zuvor hatte Adelson alle Ämter niedergelegt. Seit März 2019 litt der Multimilliardär, der als enger Freund des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump galt, am Non-Hodgkin-Lymphom.
Glücksspiel-Pionier und Trump-Supporter
Sheldon G. Adelson, Gründer und Inhaber des US-Glücksspielkonzerns Las Vegas Sands, ist mit 87 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Kurz zuvor hatte er medizinischen Urlaub genommen, um erneut in Therapie zu gehen. Fortan wird Robert G. Goldstein, Präsident und COO (Chief Operating Officer), Adelson als Chairman und CEO ersetzen. Ob es sich dabei um eine dauerhafte Neubesetzung handelt, ist noch unklar.
Für Adelson war es bereits die zweite Krebsbehandlung, nachdem bei dem Casino-Mogul im März 2019 das sogenannte Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) diagnostiziert wurde. Hierunter fallen eine Reihe von Krebsarten, die das Lymphsystem betreffen. Es werden etwa 30 Arten bösartiger Lymphome unterschieden. Diese können überall im Körper, an allen Stellen, an denen sich Lymphknoten befinden, entstehen.
Sheldon Adelson, Sohn eines Taxifahrers, wuchs unter harten Bedingungen zu Zeiten der großen Depression in den Straßen von Boston auf, wo er Zeitungen verkaufte. Später gründete er mit Las Vegas Sands einen der größten Glücksspielkonzerne der Welt und stieg in die Riege der reichsten Menschen der Welt auf. Sein milliardenschweres Vermögen nutzte er vor allem, um sich als Unterstützer der Republikaner und von Donald Trump zu etablieren.
Millionenschwere Wahlkampfspenden
Der abgewählte US-Präsident Trump verlieh Adelsons Frau Miriam 2018 die Presidential Medal of Freedom für die Gründung von Forschungszentren gegen Drogenmissbrauch. Adelson spendete in der Vergangenheit regelmäßig Geld an Trump und die Republikaner. 2020 hatte das Paar 75 Mio. US-Dollar in ein Super-PAC investiert, um Trumps Wiederwahl zu unterstützen. Auch die erste Kandidatur des Ex-Präsidenten im Jahr 2016 wurde von Adelson mit millionenschweren Summen gefördert.
Sheldon Adelson, der mit einem Vermögen von knapp 35 Mrd. US-Dollar Platz 28 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen belegte, gründete Las Vegas Sands im Jahr 1988. Zuvor hatte er das berühmte Sands Casino aufgekauft, welches 1996 abgerissen und 1999 durch das heute nicht weniger berühmte Venetian ersetzt wurde. Adelson spielte eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Macau in das heute größte Glücksspielzentrum der Welt. Sands erhielt eine der ersten drei Glücksspiellizenzen und baute 2004 das Sands Macau, gefolgt von einer Reihe weiterer Casinos. 2010 folgte das Marina Bay Sands in Singapur.
Adelson setzte auf Nachhaltigkeit
Kurz vor der Meldung, dass der nun verstorbene Firmengründer erneut in Behandlung gehen muss, gab Sands in seinem ersten ESG-Bericht (Environmental, Social and Governance) bekannt, 2019 zwei von drei ökologischen Nachhaltigkeitszielen erreicht zu haben. Wie es heißt, habe der Betreiber seine Treibhausgasemissionen seit 2015 drastisch reduziert, man liege mit 12,4 Prozent deutlich über dem gesetzten Ziel von 6 Prozent.
Das Ergebnis würde mit den Zielen 2020 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung übereinstimmen. Ebenso lag die Reduzierung des Wasserverbrauchs mit 3,2 Prozent über dem gesetzten Ziel von 3 Prozent. Des Weiteren habe man 2019 eine Abfallreduktion von 4,1 Prozent erreicht, dies genügte aber nicht für das gesetzte Ziel von 5 Prozent.
Auch in punkto Spielerschutz konnten 2019 Erfolge erzielt werden: So habe Sands in etlichen Spielstätten, die etwa 18,4 Prozent des Umsatzes repräsentieren, den Responsible Gambling Index eingeführt. Hierbei handelt es sich um eine Reihe von Standards für verantwortungsbewusstes Spielen, die vom Responsible Gambling Council (RGC) entwickelt wurden.
Der Bericht zeigte auch, dass die 46.009 Mitarbeiter von Sands im Jahr 2019 durchschnittlich 38,9 Stunden an Schulungen und Weiterbildungen erhalten haben. Mehr als 95,6 Prozent der Mitarbeiter wurden in Bezug auf den neuen Verhaltenskodex geschult. 327 Mitarbeiter wurden zu Botschaftern des verantwortungsvollen Glücksspiels ernannt. Außerdem erhielten fast alle Führungskräfte Schulungen in Bezug auf die Verhinderung Geldwäsche. Überdies gab Sands an, 2019 insgesamt 6,8 Mio. US-Dollar an lokale Wohltätigkeitsorganisationen gespendet zu haben.
Letzte Worte vor dem Rückzug
Kurz bevor sich Adelson wieder in Behandlung begab, nahm sich der Geschäftsmann die Zeit, um die ESG-Leistung seiner Firma zu kommentieren. Er sei stolz und dankbar für das leidenschaftliche Engagement seiner Mitarbeiter. Auf der ganzen Welt habe man einen positiven Einfluss auf die Gemeinden und die Umwelt ausgeübt.
Las Vegas Sands, das zuletzt einen Rückzug aus Las Vegas bekanntgab, um sich vermehrt auf Asien zu konzentrieren, sei weiterhin festentschlossen, eine Führungsrolle im Bereich des ESG zu übernehmen. Adelson freue sich auf weitere Erfolge in den kommenden Jahren. Vor allem in Macau, wo die Umsatzverluste durch Corona zuletzt ins Bodenlose fielen, wolle man wieder durchstarten.
Zweifelsohne verliert die Glücksspielindustrie mit Sheldon Adelson einen der letzten Branchenveteranen der ersten Stunde. Im Jahr 2019, vor der Coronakrise, erwirtschaftete Las Vegas noch einen Umsatz von 13,7 Mrd. US-Dollar, was Sands zum größten landbasierten Glücksspielanbieter der Welt machte. Bis zuletzt war Adelson maßgeblich an allen Geschäftsprozessen beteiligt und hatte seine Hände wortwörtlich mit im Spiel.
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