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Daniel Negreanu plant Pokerserie
Teile diesen Beitrag:Der kanadische Pokerprofi und frühere PokerStars-Botschafter Daniel „RealKidPoker“ Negreanu plant offenbar die Etablierung einer eigenen Poker-Turnierserie. Auf Twitter veröffentlichte der sechsfache WSOP-Bracelet-Gewinner bereits erste Vorschläge und Ideen. Vonseiten der hiesigen Poker-Community wird das Vorhaben weitestgehend befürwortet. Hier ein Überblick zum Geschehen.
„Old School“-Poker populärer machen
Allem Anschein nach plant Pokerprof Daniel Negreanu eine eigene Pokerserie ins Leben zu rufen, auf Twitter veröffentlichte der 46-jährige Kanadier diesbezüglich mehrere Statements. Die Buy-Ins sollen demnach zwischen 1.500 und 10.000 US-Dollar liegen, das Setup soll laut eigenen Aussagen viel Abwechslung für Pokerfans bieten und mit einigen Besonderheiten im Vergleich zu bereits etablierten Varianten und Strukturen aufwarten. Genannt werden unter anderem die Varianten Texas Hold´em, H.O.R.S.E., 8-Game, Omaha, Texas Hold´em im Short Deck-Format und Dealers Choice.
Negreanu selbst spricht davon „Old School“-Poker wieder populärer machen zu wollen. Vorgeschlagen wurde in diesem Sinne eine Serie aus 14 verschiedenen Events. In einem Twitter-Posting gewährte der Pokerprofi genauere Einblicke in sein Konzept, das gleich mehrere Unterschiede zu gängigen Turnierformen aufweist.
Keine Rebuys und Late Registration
Erstens sieht Negreanus Turnierserie keine Rebuys und keine Late Registration vor. Dies bedeutet, dass es nicht möglich sein wird, sich erneut in das Turnier einzukaufen, wenn man einmal ausgeschieden ist, die Rede ist von sogenannten „Freezeouts“. Zudem müssen alle Spieler von Anfang an spielen – bei vielen gängigen Turnieren ist es hingegen üblich, dass die Spieler sich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt, bis zu einer bestimmten Blindhöhe, für eine Teilnahme entscheiden dürfen. Zum Poker der alten Schulte gehört es laut Negreanu jedoch auch, dass sich die Spieler pünktlich zum Start einfinden, weshalb eine Late Registration ausgeschlossen wird.
Das Freezeout-Konzept dürfte besonders Hobby- und Gelegenheitsspielern gefallen, da diese oft nicht dazu in der Lage sind, mehrmals in dasselbe Turnier zu investieren. Profispieler tendieren hingegen eher dazu, sich immer wieder in Turniere einzukaufen oder in bereits laufende Turniere einzusteigen. Negreanus Vorhaben könnte daher vor allem Zuspruch unter Freizeitspielern finden, weil diese hierdurch höhere Chancen erhalten, auf den vorderen Rängen zu landen.
Ein Event pro Tag und Garantierter Preispool
Negreanus Turnierplan sieht des Weiteren nur ein Event pro Tag vor. Hieraus resultiert vor allem eine einfacherer Planung für die Spieler, da sich die einzelnen Events bei vielen modernen Turnierserien überschneiden. Außerdem gelten garantierte Preispools – die Spieler wissen also bei jedem Event von Anfang an, wie viel Geld sie mit Sicherheit gewinnen können.
Reaktionen der Pokerszene
Dass Negreanus Idee unter diesen Voraussetzungen bei zahlreichen Fans und Spielern Anklang findet, liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand. Mit sechs WSOP-Bracelet-Siegen, zwei World of Poker (WPT)-Titeln und Preisgeldern in Höhe von knapp 41 Mio. US-Dollar, ist Negreanu nicht nur der erfolgreichste Pokerspieler Kanadas, sondern auch der dritterfolgreichste Pokerspieler der Welt hinter Bryn Kenney und Justin Bonomo. Darüber hinaus gilt Negreanu als einer der beliebtesten und bekanntesten Pokerprofis, weshalb sich zahlreiche Nachwuchsspieler und Profis für sein Vorhaben begeistern könnten.
Erste Reaktionen blieben an dieser Stelle nicht aus. Vor allem, dass es keine Rebuys geben soll, wird von der Community befürwortet. Unter anderem kommentierte der Pokerprofi Joey Ingram via Twitter:
“Insgesamt denke ich, dass dies eine großartige Idee ist. Wenn du das Gesicht der Pokerserie sein wirst, werden Leute, die normalerweise keine Turnierserien spielen, deine Serie unterstützen.”
Doch auch kritische Stimmen regen sich, diese richten sich vor allem gegen die Höhe der Buy-Ins. Das Geld sei von Hobbyspielern nicht aufzubringen, betonte der kalifornische Gelegenheitsspieler James George, der darüber hinaus eine Ausweitung des Konzepts forderte. Im Zitat hieß es:
“Das ist eine großartige Turnierserie für Profis. Allerdings haben Amateure nicht genug Geld dafür. Erstelle doch einen weiteren Turnierplan für 14 Tage, der mit niedrigeren Buy-Ins parallel läuft.”
Der Senior Editor von Poker Central, Remko Rinkema, erklärte zudem, dass sich Negreanus Idee zwar gut anhöre, der Pokermarkt abseits der World Series of Poker jedoch überschätzt werde – im Rahmen der Aussie Millions, der PCA oder anderweitigen Turnierserien seien die Ergebnisse demnach nie besonders gut gewesen. Negreanu hält dagegen und betont, dass dies Rinkemas subjektive Ansicht sei, es käme letztlich darauf an, wie man Erfolg definiert. Ihm sei klar, dass sein Turnier zwar nicht Tausende von Spieler anlocken wird, dennoch seien 100-200 Spieler ideal für sein Vorhaben.
Alles nur Spekulation
Dass Negreanu über das nötige Knowhow verfügt, um eine Turnierserie zu starten, steht außer Frage. Darüber, ob es tatsächlich dazu kommt, kann zu gegebenem Zeitpunkt jedoch nur spekuliert werden. Bisher handelt es sich nur um ein Twitter-Posting. Im Vorfeld der diesjährigen WSOP – die als größte Pokerserie aller Zeiten deklariert wurde – sorgte Negreanu im Übrigen mit dem Verkauf seiner WSOP-Anteile für Aufsehen. In diesem Jahr spielte er hier eine höhere Anzahl kleinere Turniere und wurde ins Ranking der 50 besten Spieler der Pokergeschichte aufgenommen.
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