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Rennbahnen in GB heben Kleiderordnung auf
Teile diesen Beitrag:Pferderennen gehören in Groß Britannien zu den am meisten besuchten gesellschaftlichen Anlässen. Vor allem bei den wichtigsten Events galt bis dato immer eine strenge Kleiderordnung, die alle Besucher beachten mussten. Dieser Dresscode gilt in der neuen Saison nicht mehr. Der britische Jockey Club hat auf 15 Rennbahnen des Landes die förmlichen Vorschriften abgeschafft.
15 Bahnen nun ohne Dresscode
In Deutschland können alle Besucher auch in Freizeitkleidung auf die Galopprennbahn kommen. In England ist dies anders, denn vor allem die populärsten Renntage verlangten eine Kleiderordnung. In 2023 wird es den seit rund 200 Jahren existierenden Dresscode aber nicht mehr geben, denn der Jockey Club hat die Vorschriften fallen gelassen. Betroffen sind aber nicht alle Rennbahnen, sondern nur 15 Kurse. Dazu gehören unter anderem Cheltenham, Aintree, Newmarket, Epsom und Sandown. Auf der berühmten Bahn in Ascot bleibt der Dresscode aber erhalten.
Royal Ascot bleibt königlich
Bislang mussten sich die Gäste für die Rennen in Ascot nämlich so richtig in Schale werfen. Es galt eine strenge Kleiderordnung, an die sich auch alle royalen und prominenten Besucher zu halten hatten. Dies wird sich aber auch nicht überall ändern. So werden beim königlichen Meeting trotzdem schicke Hüte und Kleider erwünscht sein. Auch im Queen Elizabeth Stand am Derbytag von Epsom wird weiterhin ein Dresscode gelten. Auf allen anderen Bahnen darf es trotz Lockerungen nicht zu schrill oder zu sportlich werden.
“Pferderennen waren schon immer ein Sport, der von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund betrieben wurde. Uns ist es sehr wichtig, zugänglich und integrativ zu sein. Wir hoffen, dass wir, indem wir den Menschen nicht mehr vorschreiben, was sie anziehen sollen und was nicht, dazu beitragen können, dass der Rennsport wirklich für jeden zugänglich ist.”– Nevin Truesdale, Vorstandsvorsitzender/Jockey Club, Offizielles Statement
Integrativer und zugänglicher
Die Gründe für den offeneren Umgang mit den Outfits auf den Renntagen erklärt der Jockey Club also damit, dass der Rennsport auf der Insel zugänglicher und integrativer gestaltet werden soll. Laut Nevin Treusdale, dem Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer des Verbandes wolle man so auch neues Publikum für den Galopprennsport begeistern. Ausgeschlossen sind aber beispielsweise Fußballtrikots oder Kostüme.
“Wir glauben, dass Menschen sich am besten amüsieren, wenn sie sich entspannt fühlen. Ein großer Teil davon ist das Tragen von Kleidung, in der Sie sich wohl fühlen. Als wir diesen Bereich des Renntagserlebnisses Revue passieren ließen, war uns klar, dass die Durchsetzung einer Kleiderordnung im 21. Jahrhundert in den Augen vieler unserer Rennbesucher ziemlich veraltet erscheint.”– Nevin Truesdale, Vorstandsvorsitzender/Jockey Club, Offizielles Statement
Die Meinungen gehen auseinander
Die Änderungen bezüglich des Dresscodes kommen aber nicht überall gut an. Der ehemalige Direktor von Lingfield Park, Nick Boyd, erklärte sogar, dass der Wegfall der Kleiderordnung eine Rückkehr zur Mittelmäßigkeit wäre. Er kritisierte dabei vor allem, dass es nichts mehr Besonderes sei, auf die Rennbahn zu gehen. Auf der anderen Seite gab es aber auch Stimmen, die die Veränderung begrüßten. In einem Artikel in der Sunday Times war zum Beispiel von längst nötigen Anpassungen die Rede. In Royal Ascot darf sich aber dennoch weiterhin wie gewohnt präsentiert werden. Schließlich ist das Sehen und Gesehen werden ein essenzieller Teil des Konzepts.
“Traditionalisten mögen einen Rückgang der Standards beklagen, doch der Schritt stellt eine sensible Anpassung an moderne Sitten dar… die Vorstellung, dass die Zivilisation zusammenbrechen wird, weil ein T-Shirt keinen Kragen hat oder wenn ein Türsteher bestimmte Schuhe nicht mehr als inakzeptabel bezeichnen darf bar den Träger Eintrag, ist einfach albern.”
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