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Norovirus bricht in US-Casino aus
Teile diesen Beitrag:Das Gesundheitsministerium von Louisiana, USA, hat einen Ausbruch des Norovirus in einem US-Casino bestätigt. Über 200 Gäste des L’Auberge Casinos in Lake Charles haben sich mit dem gefürchteten Keim infiziert. Die Symptome sind starke Übelkeit, Magenkrämpfe, Erbrechen und Durchfall. Es wird mit etlichen weiteren Ansteckungen gerechnet. Hier ein Überblick.
Warnung vor schneller Ausbreitung
In Asien und Europa sorgt zurzeit das neuartige Coronavirus für Furore, seit letzter Woche steht das Glücksspieldelta Macau aufgrund erhöhter Ansteckungsgefahr still. Indessen sorgt der Ausbruch des hochansteckenden Norovirus in einem US-Casino für weitere Schlagzeilen. Mehr als 200 Gäste des L’Auberge Lake Charles Casino Hotel in Louisiana haben sich mit dem seit 1968 bekannten Erreger infiziert.
Infolge ihres Casinoaufenthalts klagten die Besucher über Bauchkrämpfe, Übelkeit und Durchfall, einige litten an Fieber. Laut Sean Ellis, Beamter des US-Gesundheitsministeriums, wird derweil untersucht, ob der Ausbruch seinen Ursprung tatsächlich im Casino hat. Die umliegenden Gemeinden wurde von den Behörden dazu angehalten, besondere Hygienemaßnahmen vorzunehmen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Dass der Ausbruch innerhalb des Casinos stattfand, ist laut Dr. Lacey Cavanaugh, der medizinischen Direktorin der Region, wahrscheinlich. So gut wie alle Erstkranken hatten angegeben, sich vorab in dem von Penn National Gaming (Pennsylvania) betriebenen Etablissement aufgehalten zu haben. Cavanaugh zeigte sich über die schnelle Ausbreitung des Virus besorgt. Da es sich bei dem Casino um einen öffentlichen Ort handelt, wird zudem mit etlichen weiteren Infektionen gerechnet.
Die Personen im privaten Umfeld der Infizierten könnten schon „sehr bald“ erste Symptome zeigen, so die Ärztin. Daher habe es oberste Priorität dafür zu sorgen, dass sich das Virus nicht noch weiter verbreitet, selbst wenn das Casino nicht der Ursprung der Ausbreitung sei. In einem Statement hieß es:
“Wo genau es begonnen hat, ist eigentlich nicht mehr von Bedeutung, was wir erleben werden, ist eine Übertragung innerhalb der Gemeinden. Es ist egal, wie und wo die Menschen sich infiziert haben, sie bringen den Virus jetzt nach Hause und übertragen ihn von einem Familienmitglied aufs andere. Das ist die tatsächliche Botschaft, die wir vermitteln müssen.”
„Hochgradig ansteckende Art“
Erstmals auf den Ausbruch aufmerksam gemacht wurde das Gesundheitsministerium am 05. Februar, eine Reihe von Menschen hatte berichtet, noch während des Besuchs im L’Auberge Casino krank geworden zu sein. Die Symptome, unter anderem extremer Brechdurchfall, beginnen jedoch eigentlich erst 24 bis 48 Stunden nach der Infektion eines Patienten.
Die Gesundheitsbehörden von Louisiana sprechen daher von einer „hochgradig ansteckenden Art von Magen-Darm-Erkrankung“. Diese könne jeden befallen, der direkten Kontakt mit einer infizierten Person hat oder kontaminierte Oberflächen berührt. Da Noroviren zu den weltweit am häufigsten auftretenden Krankheitserregern zählen, stufen die Behörden den Ausbruch zwar „nicht als eine weitläufigere Bedrohung der Öffentlichkeit“ ein, wollen die Situation aber dennoch genau beobachten.
Zu diesem Zweck bitten die Gesundheitsbehörden jeden in der Region, der in den vergangenen zwei Wochen Norovirus-Symptome aufwies, eine Online-Umfrage auszufüllen, um bei der Untersuchung zu helfen. Der verantwortliche Arzt Dr. Frank Welch kommentierte gegenüber dem US-Fernsehsender CNN:
“Menschen mit Norovirus können die Krankheit leicht verbreiten, von dem Moment an, in dem die Symptome auftreten, bis zu mehreren Tagen nach ihrer Genesung. Manche Menschen können das Norovirus bis zu drei Wochen lang weiterverbreiten. Es gibt keine Medikamente, um den Ausbruch zu verhindern, weshalb häufiges Händewaschen der beste Schutz ist.”
Konsequenzen für das Casino?
Penn National Gaming, der Betreiber des Casinos, hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert. Erst heute meldete sich Michael Pendergast, Geschäftsführer des L’Auberge Casinos, mit einem knappen Statement zu Wort. Man sei sich „der gemeldeten Vorfälle einer Magenkrankheit bei einigen wenigen Gästen und Teammitgliedern bewusst“, so der CEO. Darüber hinaus hieß es:
“Der Komfort und die Sicherheit unserer Gäste und Teammitglieder ist stets unser wichtigstes Anliegen. Wir arbeiten uneingeschränkt mit den staatlichen Gesundheitsbeamten zusammen, die unsere Berichte prüfen. In der Zwischenzeit haben wir strenge Hygieneverfahren eingeführt.”
Zu einer vorläufigen Schließung des Casinos aufgrund von Ansteckungsgefahr soll es nicht kommen. Es steht die Frage im Raum, ob das Casino einer Ausbreitung überhaupt hätte entgegenwirken können. Dennoch dürfte das Casino zumindest in absehbarer Zeit unter sinkenden Besucherzahlen leiden.
Aktuelles Beispiel Macau
Wie gravierend sich die Ausbreitung eines Virus auf das Casinogeschäft auswirken kann, zeigt sich aktuell in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau, wo das neuartige Coronavirus alle Casinos lahmgelegt hat. Aufgrund von Infektionen im Casinoumfeld ließ Regierungschef Ho Iat Seng den Glücksspielbetrieb für mindestens einen halben Monat lang stoppen. Ho sprach von einer „kritischen Zeit“, die Anwohner sollen das Haus nicht verlassen.
Die Casinoschließungen sorgen derweil für gravierende Wirtschaftseinbrüche, denn das BIP (Bruttoinlandsprodukt) Macaus generiert sich zu über 60 Prozent aus Glücksspieleinnahmen. Die Touristen aus Hongkong und China bleiben aus, der Sektor verzeichnet ein Minus von rund 80 Prozent. Erst vor wenigen Tagen bekundete der Marktriese Wynn Resorts (Las Vegas) täglich rund 2,4 Mio. US-Dollar durch die Eindämmungsmaßnahme zu verlieren.
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