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Baden-Württemberg: Petition des Automaten-Verbandes erzielt benötigte Stimmzahl
Teile diesen Beitrag:Terrestrische Casinos hatten es in den vergangenen Jahren alles andere als leicht, da allein die Digitalisierung als großer Kontrahent für die Offline-Glücksspiel-Branche galt. Es gingen immer mehr Online-Casinos online, welche zudem mit attraktiven Einzahlungs- und Neukunden-Boni werben. Folge dessen können die Spielhallen vor Ort mit ihren Angeboten nicht mehr mithalten, denn sie müssen letzten Endes auch eine Vielzahl an Personal bezahlen, während sie zudem Unsummen an monatlichen Kosten haben. Nun kam in den beiden vergangenen Jahren noch die Virus-Pandemie hinzu, weshalb die Spielotheken noch härter getroffen wurden.
Faires Landesglücksspielgesetz das Ziel der Petition
Die Corona-Pandemie traf einige Branchen immens hart, weshalb mehrere Existenzen durch das Virus und der daraus resultierenden Politik beendet wurden. In der Vergangenheit haben wir bereits des Öfteren darüber berichtet, dass insbesondere die terrestrischen Casinos drastisch unter den Corona-Maßnahmen litten. Allerdings gilt die Branche nicht erst seit der Virus-Pandemie als schwer gebeutelt, denn vielmehr galt der Glücksspielstaatsvertrag 21, der seit Sommer letzten Jahres greift, als großer Rückschlag für Offline-Casino-Branche. Hierbei wird den Spielotheken vorgeschrieben, untereinander einen Mindestabstand von mindestens 500 Metern Luftlinie zu gewährleisten. Des Weiteren müssen die Spielhallen auch einen Mindestabstand zu Kinder- und Jugendeinrichtungen vorweisen, was der Branche selbst stark schadet.
Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung, weshalb der Vorsitzende des Automaten-Verbandes Baden-Württemberg, Dirk Fischer, eine Online-Petition gegen die Mindestabstandsregelung startet. Zum Glück aller Casino-Betreiber schaffte die Petition das Erreichen des Quorums, womit die Petition über die Plattform openPetition direkt an den Landtag in Stuttgart weitergeleitet wurde. Im Gesetzesentwurf selbst ist ein Passus vorhanden, indem jedes Bundesland individuell entscheiden kann, wie hoch der Mindestabstand zwischen Spielhallen untereinander und Jugendeinrichtungen sein muss. Aus diesem Grund fordern die Mitglieder des Automaten-Verbandes nun eine sinnvolle Anpassung, denn allein in Baden-Württemberg stehen aufgrund der Mindestabstandsregel gleich 8.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Diese Arbeitsplätze gilt es laut Verband selbst zu schützen, denn 75% der Arbeitskräfte in dieser Branche sind Frauen, welche meist die 50 Jahre Grenze bereits überschritten haben. Diese würden im Falle von der Schließung ihrer Spielhalle ihren Job verlieren, während einen neuen zu finden für viele davon zu einer Herkules-Aufgabe werden kann.
Abstandsprinzip von Spielhallen macht in Zeiten von Online-Casinos keinen Sinn
Für Casino-Betreiber macht das Mindestabstandsprinzip zwischen Spielhallen absolut keinen Sinn. Schließen Spielhallen, so wandern deren Problemspieler aller Voraussicht nach zu Online-Casinos aus, wo sie unbedrängt ihrer Spielsucht nachgehen können. Suchen sie hingegen ihre Stamm-Spielothek auf, so kann das problematische Spielverhalten seitens der Casino-Mitarbeiter genaustens beobachtet werden.
Des Weiteren macht es auch keinen Sinn, einen Mindestabstand von 500 Metern untereinander zu haben, da Glücksspiel süchtig machen kann. Dann müsse es auch für das Gastgewerbe Mindestabstandsregelungen geben, denn auch Alkohol mache ja bekanntlich süchtig. Außerdem ist das Internet mittlerweile geflutet von Online-Casinos, wovon der größte Teil sogar illegal ist. Nichtsdestotrotz sind sie mit dem Smartphone in der Hosentasche schnell zugänglich, was die Mindestabstandsregel von 500 Metern in ein noch lächerlicheres Licht rückt. Nun gilt es abzuwarten, ob die Petition im Landtag tatsächlich etwas bewirken kann.
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