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Deal zwischen Evolution Gaming und Grand Casino Baden
Teile diesen Beitrag:Der auf Malta lizenzierte Online Casino-Provider Evolution Gaming ist eine Content-Partnerschaft mit dem schweizerischen Grand Casino Baden eingegangen. Ziel der Kooperation ist die Casino-bezogene Ausstattung einer hauseigenen Onlineplattform. Derweil befindet sich der schweizerische Glücksspielmarkt in einer Umstrukturierungsphase. Eine neue, vergleichsweise stringente Online Gesetzesnovelle tritt ab kommen Juli in Kraft. Hier ein Überblick zu den Entwicklungen.
Casinospiele plus Game-Shows
Der europaweit führende Softwarehersteller für Online Glücksspiele, Evolution Gaming, hat einen Content-Deal mit dem schweizerischen Grand Casino Baden unter Dach und Fach gebracht und erhält folglich eine Online Gaming-Lizenz in der Schweiz. Das Grand Casino Baden ist eine von insgesamt vier landbasierten schweizerischen Spielbanken, die ab Juli Online Glücksspiele anbieten dürfen. Im Zuge der Vereinbarung wird Evolution Gaming seine gesamte Produktpalette an Live Dealer-Casinospielen für die Domain Jackpots.ch – die iGaming-Website des Grand Casino Baden und des Plattformanbieters Gamanza – bereitstellen und im Vorfeld auf der Webseite implementieren.
Infolge des Deals werden schweizerische Glücksspielkunden die Gelegenheit erhalten auf der Webseite des Casinos sowohl Spiele wie Roulette, Blackjack und Baccarat zu spielen, als auch an einer Reihe von Live Poker-Varianten und Show-Spielen wie Lightning Roulette teilzunehmen. Bereits Anfang nächsten Monats soll das gesamte Sortiment von Evolution live geschaltet werden. Marcel Tobler, Chief Financial Officer des Grand Casino Baden, hierzu im Wortlaut:
“Evolution hat eine ausgezeichnete Erfolgsbilanz sowohl bei der Unterstützung seiner Auftraggeber als auch bei der Einführung von erstklassigen Live Casino-Dienstleistungen auf regulierten Märkten in der ganzen Welt. Das Live Casino von Evolution wird uns zweifellos dabei helfen, unsere Position als eines der angesehensten Casinos ganz Europas weiter zu festigen und auszubauen.”
Unterstützung erfährt Tobler an dieser Stelle von niemand geringerem als James Stern, Chief Business Development Officer bei Evolution Gaming. Stern verweist fortführend auf die „erfahrungsgemäß positive Resonanz“ des Evolution-Portfolios. Obgleich die Schweiz für Evolution noch Neuland ist, gibt sich Stern wie gewohnt optimistisch in Bezug auf die Partnerschaft. Im Rahmen einer Pressemitteilung heißt es:
“Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich unser Live Spiele-Portfolio, das nicht nur Casino-Klassiker, sondern auch Gameshow-Spiele umfasst, bei der Kundschaft des Grand Casino Baden als sehr beliebt erweisen wird. Die Partnerschaft wird auch dazu beitragen, dass neue Besucher das landbasierte Etablissement besuchen.”
Die Freude über das Abkommen hat berechtigte Gründe, denn das Grand Casino Baden wurde erst Anfang des Monats durch den Schweizerischen Nationalrat als eines von vier iGaming-Lizenz-Casinos bestätigt. Weitere Etablissements, die in diesem Kontext eine Lizenz für den Onlinevertrieb erhalten, sind das Casino Davos, das sich teilweise im Besitz des Grand Casino Baden befindet, das Grand Casino Luzern und das Casino Zürichsee.
Neues Glücksspielgesetz ab Juli
Wie bereits angedeutet tritt in der Schweiz mit dem 01. Juli 2019 eine neue Glückspielgesetzgebung in Kraft, die nur noch lizenzierte Glücksspielanbieter auf dem schweizerischen Onlinemarkt zulässt. Die Gesetzesnovelle wird branchenweit kritisiert, denn neben strengen Lizenzvorschriften hat die schweizerische Glücksspielregulierungsbehörde Interkantonale Lotterie- und Wettkommission (Comlot) Pläne für die Einführung einer sogenannten „schwarzen Liste von Betreibern“ (Blacklist) angekündigt. Unlizenzierte Marktaktivitäten sollen somit unterbunden werden.
Im Klartext plant Comlot damit die Einführung von Zugangssperren und Closing-Downs. Nicht lizenzierte Webseiten können demnach ab Juli gesperrt werden und sind folglich nicht mehr aufrufbar. Alle Plattformen, die in der Schweiz zwar noch zugänglich, jedoch nicht lizenziert sind, können sowohl von der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) als auch von Comlot auf die schwarze Liste gesetzt werden. Die Namen der Betreiber werden auf der Liste samt ihren Domains verwaltet und durch eine sogenannte Domain Name Server (DNS)-Sperre blockiert. Die „Blacklist“ ist dabei für alle schweizerischen Bürger einsehbar.
Ausnahmeposition für Evolution
Die vergleichsweise stringente Gesetzgebung wurde Anfang Juni 2018 per Volksentscheid, mit einer Mehrheit von knapp 73 Prozent beschlossen. Hauptgrund für den radikalen Ausschluss internationaler Anbieter ist laut ESBK der, dass ausländische Unternehmen in der Schweiz keine Sozialabgaben leisten. Das neue umstrittene Schweizer Glücksspielgesetz und besonders die Einführung eines Online Lizenz-Systems könne in diesem Sinne nur effizient sein, wenn der Zugang zu nicht lizenzierten Leistungen gänzlich gesperrt wird. Von Seiten Kommission heißt es diesbezüglich im Wortlaut:
“Es ist nicht zielführend, für legale Spielangebote hohe Anforderungen festzulegen, wenn die Spielerinnen und Spieler problemlos Zugang zu illegalen Angeboten erhalten können, die geringeren Einschränkungen unterliegen.”
Wie die ESBK weiter ausführt, wurden die Zugangssperren bereits bei der Erarbeitung des neuen Regelkatalogs fest eingeplant und im Artikel 86, Abs. 1, genau definiert. Darüber hinaus verweist die Behörde darauf, dass allen nicht lizenzierten Anbietern bereits genügend Zeit eingeräumt wurde, sich vom schweizerischen Onlinemarkt zurückzuziehen. Der Ausschluss bezieht sich letztlich auf sämtliche Unternehmen, die nicht in Kooperation mit den benannten schweizerischen Spielbanken arbeiten. Insofern nimmt Evolution Gaming an dieser Stelle eine Ausnahmeposition ein, die sich rechnen dürfte. Die weiteren Entwicklungen bleiben jedoch vorerst abzuwarten.
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