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Brasilien: Legale Casinos gefordert
Teile diesen Beitrag:Um den verheerenden Auswirkungen der Corona-Krise zu begegnen, hat das Land Brasilien bereits eine Privatisierung des Sportwettsektors eingeleitet. Nun fordern Politiker auch die Etablierung von landbasierten Casino Resorts und Bingohallen. Ziel der Maßnahme ist der Erhalt höhere Steuereinnahmen. Präsident Jair Bolsonaro (65) hatte sich dem Glückspielsektor in den letzten Monaten immer offener gezeigt. Hat die Forderung Aussicht auf Erfolg?
Umsetzungsplan schon in Arbeit
Nur wenige Wochen nachdem Brasilien seine Wettreform manifestiert hat, bahnt sich eine weitere sensationelle Entwicklung an. Das nationale Tourismusministerium hat die zeitnahe Legalisierung des landgestützten Glücksspielsektors gefordert. Vor allem der Einführung großer Casino Resorts und Bingohallen werden ebenso lukrative wie nachhaltige wirtschaftliche Chancen zugesprochen. Auch der durch die Corona-Krise angeschlagenen Tourismussektor ließe sich durch die Legalisierung retten.
Wie es vonseiten des brasilianischen Magazins GazetaEsportiva heißt, habe der amtierende Tourismusminister Marcelo Álvaro Antônio schon mit der Ausarbeitung eines Umsetzungsplans begonnen. Dieser soll in absehbarer Zeit dem Nationalkongress und Präsident Jair Bolsonaro zur Ratifizierung vorgelegt werden. Dem Glücksspiel gegenüber hatte sich dieser zuletzt immer offener gezeigt, ein Beweis dafür ist die Überarbeitung des Sportwettgesetzes.
Der Tourismusminister erklärte, dass die Menschen aufgrund der Pandemie aufgehört haben zu reisen und die touristischen Einrichtungen des Landes zu besuchen. Es sei daher wichtig, wieder in den lokalen Tourismus zu investieren. Seit Beginn der Pandemie habe man umgerechnet schon 154 Mio. Euro in den Sektor investiert, dies sei jedoch zu wenig, um den wirtschaftlichen Super-GAU abzuwenden.
Laut Álvaro Antônio biete der Bau von Casino Resorts eine perfekte Lösung. Touristen würden in Hotels gehen, um zu spielen und zu wetten. Anstatt das Virus weiter auszusitzen, solle der Plan schnell umgesetzt werden. Innerhalb der Casinos müssten allerdings strenge Sicherheitsstandards eingehalten werden. Er fügte hinzu, dass das Leben weitergehe und man müsse lernen, mit dem Virus zu leben, bis eine medizinische Lösung für das Problem gefunden ist.
Abgeordneter plant Evaluierung
Mit seiner Forderung stellt sich der Tourismusminister in eine Reihe mit dem Kongressabgeordneten Jonga Bacelar, der zurzeit eine Evaluierung zur Legalisierung von Casinos und Glücksspielen in Brasilien durchführen will. Ziel des Politikers ist es, Casinos, Bingohallen und anderweitige Glücksspielformen zu legalisieren, um die derzeitige Krise zu bewältigen. Das Land plant bereits mit Sportwetten gegen Corona vorzugehen, was eine Umsetzung der Pläne wahrscheinlich macht.
Laut Bacelar bietet die Legalisierung der Spielstätten viele Vorteile. Allein hierdurch könnten umgerechnet über 3 Mrd. Euro an zusätzlichen Steuern eingenommen werden. Der Politiker erklärte zudem, dass es die Regulation notwendig sei, um illegale Glücksspielaktivitäten einzudämmen. Der Staat müsse dafür Sorge tragen, dass Geldwäsche und Terrorismus wirksam bekämpft werden.
Ein nicht regulierter Schwarzmarkt sorge an dieser Stelle außerdem für soziale Gefahren wie Gewalt und Spielsucht. Im Gegenzug würden durch eine wirksame Regulierung, legitime Beschäftigungs- und Finanzquellen geschaffen. Hinzukämen viele indirekte Arbeitsplätze und internationale Kooperationen, die ein legaler Glücksspielmarkt eröffnen würde.
Bacelar hat auch schon eine Testregion ins Auge gefasst. Ein großer Touristenstrom, würde in den Bundesstaat Bahia reisen, was eine gute Gelegenheit sei, um neue Regelwerke zu testen. Darüber hinaus wäre die Maßnahme eine großartige Ergänzung zum Online Casino von Bemslots, dass hier bereits livegeschaltet wurde. Ob es zur Umsetzung kommt, bleibt vorerst abzuwarten.
Glücksspiel gegen die Krise
Die Vorschläge reihen sich in die derzeitig brasilianische Wettreform ein. Schon seit August 2019 berät Brasilien über sein Sportwettgesetz, geplant ist die Privatisierung des milliardenschweren Sektors. Nach insgesamt drei Konsultationen, einberufen durch Brasiliens Wirtschaftsministerium für Evaluierung, Planung, Energie und Lotterie (SECAP), hat Präsident Bolsonaro das entsprechende Dekret Anfang September unterzeichnet.
Sportwetten wurden damit formell in das Portfolio des Investitionspartnerschaftsprogramms (PPI) aufgenommen. Hierbei handelt es sich um ein nationales Privatisierungsprogramm, dass der brasilianische Nationalrat entworfen hat, um das Land aus der wirtschaftlichen Krise, verursacht durch Covid-19, zu befreien. Das Programm ist Teil eines 7 Mrd. Euro schweren Rettungspakets und sieht die Einleitung von mehreren Konzessions- und Privatisierungsprozessen vor.
Unter anderem sollen lizenzierte Sportwetten für wachsende Einnahmen sorgen. Außerdem wird eine Privatisierung für Flughäfen erfolgen. Obendrein sollen neue touristische Einrichtungen und Nationalparks erschlossen werden, ebenso wie neue Sondierungsprojekte für natürliche Reserven wie Öl, Gas und Mineralien. Die Pläne dafür existieren bereits seit 2016, doch durch Corona erhält die Agenda eine nie dagewesene Dringlichkeit.
Staatliche Sportlotterie wird abgeschafft
Bei der Einführung von Sportwetten steht die Privatisierung der bisher staatlichen Sportlotterie im Zentrum. Bisher durften Wetten nur von CAIXA angeboten werden, einer Bank Brasiliens, die gleichzeitig als staatlicher Finanzdienstleister fungiert und die meisten Lotterien des Landes verwaltet. CAIXA ist auch als Sponsor im Fußball aktiv. Das Unternehmen zählt mehr als 32 Millionen Kundenkonten.
Dieses Monopol wird nun zugunsten der Wirtschaft abgeschafft. Die Privatisierung geht mit der Lizenzierung internationaler Wettunternehmen einher. Das neue Dekret überträgt dabei der staatlichen Bank BNDES (Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social) sowie dem Wirtschaftsministerium die Kontrolle über das Lizenzverfahren und die Auswahl der Anbieter. Anfang nächsten Jahres soll mit der Entwicklung eines Bewerbungsverfahrens begonnen werden.
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