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MGA Hand in Hand mit KSA
Teile diesen Beitrag:Die maltesische Glücksspielbehörde MGA (Malta Gaming Authority) hat ein sogenanntes Memorandum of Understanding (MoU) mit der niederländischen Glücksspielaufsicht KSA (Kansspelautoriteit) vereinbart. In Zukunft will man gemeinsam für mehr Sicherheit auf dem Glückspielmarkt sorgen und kriminelle Aktivitäten bekämpfen. Die Vereinbarung kommt besonders den Niederlanden zugute, da der Markt sich zurzeit in einem Liberalisierungsprozess befindet. Mit welchen Entwicklungen ist zu rechnen?
Transparenter Markt im Fokus
Ähnlich wie die Glücksspielbehörden von Schweden und Gibraltar haben die beiden Aufsichtsbehörden von Malta (MGA) und den Niederlanden (KSA) ein MoU vereinbart. Ziel der Partnerschaft ist es, illegale Aktivitäten auf den Glücksspielmärkten einzudämmen. Vor allem spielbedingte kriminelle Aktivitäten sollen bekämpft werden, so zum Beispiel illegale Spielabsprachen, Wettmanipulation, Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche.
Laut eigenen Aussagen werden die Behörden dabei auf bereits bewährte Praktiken setzen und vielseitige Informationen austauschen. Außerdem wolle man sich an politischen und regulatorischen Diskussionen zu den Themen beteiligen. Eines der Themen, das in der Glücksspielwelt zurzeit am häufigsten diskutiert wird, ist die Verhinderung von illegalen Spielabsprachen. Hierzu hatte die MGA erst im Mai an Korpus an neuen Wettregeln präsentiert.
Darüber hinaus wollen die beiden Regulierungsbehörden bei etwaigen Initiativen zusammenarbeiten, welche dazu beitragen sollen, gefährdete Menschen vor Spielsucht und den damit verbundenen Schäden zu schützen. Man wolle in diesem Zusammenhang sicherstellen, dass der Glücksspielmarkt auf Malta und in den Niederlanden fair und transparent ist. Dies dürfte vor allem den Niederlanden zugutekommen, da sich das Land momentan kurz vor der Lizenzvergabe an internationale Anbieter befindet.
Gemeinsame Nutzung von Wissen
Unlängst haben sich die Leiter der beiden Behörden zu dem neuen MoU-Abkommen geäußert. Der KSA-Vorsitzende René Jansen bezeichnete Absichtserklärung als eine solide Grundlage für die gemeinsame Nutzung von wertvollem Wissen und für einen reibungslosen Informationsaustausch. Gleichzeitig erhalten auch die Betreiber ein klares Signal, dass die Kräfte der Regulierungsbehörden zukünftig international gebündelt werden, um gegen Kriminalität vorzugehen.
MGA-Chef Heathcliff Farrugia sieht das ähnlich, er lobte die Vereinbarung und befürwortete weitere ähnliche Abkommen zwischen den europäischen Behörden. Schon in der Vergangenheit habe die Beziehung zur KSA stets zu greifbaren Ergebnissen geführt. Mit dem MoU werde die Beziehung zwischen den Behörden nicht nur formalisiert, sondern auch eine stärkere Zusammenarbeit auf internationaler Ebene sichergestellt.
Online Glücksspiel auf dem Weg
Besonders in den Niederlanden dürfte sich die Kooperation als nützlich erweisen. In dem Land findet zurzeit eine Liberalisierung des Online Glücksspiels statt, welche in der KSA-Vision-2020 manifestiert wurde. Ein inzwischen abermals überarbeiteter Gesetzentwurf liegt der EU-Kommission in Brüssel seit zwei Wochen zur Ratifizierung vor. Darin enthalten sind neue Vorgaben für die zukünftige Lizenznehmer.
Der Gesetzentwurf beinhaltet drei Schwerpunkte: Erstens eine effektive Spielsuchtprävention, zweitens ein angemessener Spielerschutz nach europaweit bewährten Standards und drittens die Unterbindung von Kriminalität und Betrug. Ein weiterer Hauptaspekt sind Werbebeschränkungen. Gelten soll ein Verbot von Glückspielwerbung für Prominente mit Vorbildcharakter, so zum Beispiel für Influencer oder Sportler.
Darüber hinaus müssen alle Lizenznehmer sicherstellen, dass ihre Reklamen klar und deutlich auf die Altersfreigabe ab 18 Jahren sowie auf die Risiken von Glücksspiel hinweisen. Außerdem müssen Informationen zur Behandlung von Spielsucht und über Einsatz- und Zeitlimits dargeboten werden. Des Weiteren werden strengere Regeln zur Speicherung von Spielerdaten vorgesehen.
Ähnlich wie bei der künftigen Regulation des deutschen Online Glücksspiels sind die Betreiber dazu angehalten, sämtliche Spieldaten und Kundenkonten zu speichern, sollte es zu Kontrollen durch die Aufsichtsbehörde kommen. Gespeichert werden müssen der Name des Spielers und die gewählten Spiele, ebenso wie Einsätze und Gewinne und die damit verbundenen Daten und Uhrzeiten.
Marktöffnung weiter verzögert
Aufgrund regulatorischer Modifizierungen und einer zeitweisen Überlastung der KSA durch einen regelrechten Ansturm auf den niederländischen Onlinemarkt hat sich das Datum der Marktöffnung weiter verzögert. Das zuletzt festgelegte Datum war der 01. Januar 2021. Mit der Lizenzvergabe sollte ab 01. Juli 2021 begonnen werden. Die Regierung teilte nun jedoch mit, dass mit weiteren Verzögerungen gerechnet werden muss.
Ob die Lizenzvergabe wie geplant starten kann, bleibt abzuwarten. Im Übrigen liegt momentan auch die deutsche Gesetzesnovelle in Brüssel zur Ratifizierung bereit. Die Stillhaltefrist wurde jedoch kürzlich bis zum 18. September verlängert. Grund sind die regulatorischen Bedenken mehrerer Interessenverbände. Unter Umständen droht damit ein weiterer Regulationsmarathon.
Unter anderem hatte sich der Deutsche Online Casino-Verband (DoCV) zu Wort gemeldet und erklärte, dass das legale Angebot womöglich nicht attraktiv genug ist, um eine erfolgreiche Marktkanalisierung zu erzielen. Im Kreuzfeuer steht dabei insbesondere die Regel, dass Spielautomaten getrennt von anderen Online Casino-Produkten wie Tischspielen angeboten werden müssen.
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