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Deutsche Bank sucht Käufer für Cosmopolitan
Teile diesen Beitrag:Die in New York City stationierte Investmentgesellschaft Blackstone hat die Deutsche Bank damit beauftragt einen Käufer für das bekannte Cosmopolitan Casino in Las Vegas ausfindig zu machen. Unter anderem ist der Marktgigant MGM bereits als potenzieller Neueigentümer im Gespräch. Mit dem Cosmopolitan verbindet die Deutsche Bank außerdem eine ganz eigene Geschichte.
Verkaufssumme von 4 Mrd. USD
Die New Yorker Blackstone Group prüft aktuell strategische Optionen zum Verkauf des Cosmopolitan Hotel and Casino am Las Vegas Strip. Über die Pläne des möglichen Verkaufs berichtete vergangene Woche zum ersten Mal das Wall Street Journal. Wie es heißt arbeitet die Investmentgesellschaft in diesem Kontext sowohl mit der New Yorker Bank PJT Partners Inc. als auch mit dem Frankfurter Finanzinstitut Deutsche Bank AG zusammen. Ziel der Kooperation ist demnach ein transaktions-orientiertes Marketing, um potenzielle Käufer anzulocken. Der Verkaufspreis des Etablissements liegt laut US-amerikanischen Medien bei satten 4 Mrd. USD (~ 3,6 Mrd. EUR).
Zum Verständnis: Der Bau des 2010 eröffneten Luxusresorts kostete rund 3,9 Mrd. US-Dollar. Der Glücksspiel-Komplex wartet mit zwei jeweils 61 Stockwerke hohen Türmen auf und bietet 2.995 Zimmer und Suiten. Allein das Casino umfasst zudem eine Fläche von 9.300 Quadratmetern. Dazu kommen etwaige Edelrestaurants, mehrere Pools und Wellnessbereiche, Konferenzräume, ein Theatersaal und ein eigenes Einkaufszentrum. Das Cosmopolitan zählt darüber hinaus zu den teuersten Einrichtungen am legendären Las Vegas Strip: Eine Übernachtung kostet dort rund 330 USD.
Ehemaliges Casino der Deutschen Bank
Dass nun ausgerechnet die Deutsche Bank auf der Suche nach einem Käufer für das Cosmopolitan behilflich sein soll, wirkt mit Blick auf die Vergangenheit des Resorts fast ironisch: Blackstone hatte den Komplex erst 2014 für nur 1,73 Milliarden US-Dollar (~ 1,6 Mrd. EUR) von der Deutschen Bank erworben. 2010 war das Frankfurter Kreditinstitut infolge eines durch die Weltwirtschaftskrise bedingten Kreditausfalls noch innerhalb der Baumaßnahmen zum Eigentümer des Cosmopolitan avanciert. Das Resort wurde zwangsversteigert.
Infolgedessen hat die Deutsche Bank über Jahre hinweg Geld in die Anlage gepumpt und Verbesserungen am Gebäude vorgenommen: Der Bau der vier obersten Etagen wurde unter der Führung der Deutschen Bank abgeschlossen, zudem wurden mehr als 3.000 Gästezimmer neu gestaltet und renoviert. Darüber hinaus wurde der gesamte Slot-Bereich des Casinos neugebaut. Unter dem Strich flossen über 5 Mrd. USD (~ 4,5 Mrd. EUR) in die Arbeiten, was dem Kreditinstitut vor allem in den deutschen Medien verheerende Kritiken einbrachte.
„Deutsche Bank verzockt Milliarden in Las Vegas“, hieß es an dieser Stelle von Seiten der Welt. In deutschen Finanznachrichten war außerdem die Rede von der Deutschen Bank und „ihrem“ Casino. Grund für die harsche Kritik waren vor allem rückläufige Umsatzzahlen in der Glücksspielhochburg Las Vegas. Gleichzeitig keimte in Deutschland die Finanzkrise um Griechenland auf. Die Deutsche Bank müsse „ihr Casino-Hotel wieder abstoßen“, lautete das einstimmige Kredo.
Die Umsetzung der lauter werdenden Forderung erfolgte schließlich 2014 – obgleich der Deutsche Bank-Vorstand mit „Unser Casino läuft gut“ dagegen kommentierte, wurde das Etablissement letzten Endes an Blackstone zum besagten Schnäppchenpreis verkauft. Tatsächlich verzeichnete das Cosmopolitan 2013 noch robuste Umsatzzahlen von 652 Mio. USD (~ 584 Mio. EUR), der operative Gewinn lag bei rund 100 Mio. USD (~ 89,6 Mio. EUR). Angesichts der enormen Finanzierungskosten gelang es der Deutschen Bank aber dennoch nicht, sich aus den roten Zahlen zu ziehen.
Alles nur Routine?
Dass die turbulente Historie des Cosmopolitan angesichts der aktuellen Kooperation zwischen Blackstone und der Deutschen Bank erneut von deutschen Medien aufgegriffen wird, verwundert kaum. Laut Handelsblatt solle die Bank nun abermals einen Käufer für „ihr“ Casino finden. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren steht folglich ein Casino am legendären Las Vegas Strip zum Verkauf frei.
Stellungnahmen sowohl von Seiten der Deutschen Bank als auch von PJT blieben in der Angelegenheit bislang aus. Lediglich der stellvertretende Blackstone-Geschäftsführer Ken Caplan erteilte entgegen aller Spekulationen Entwarnung und betonte gegenüber Bloomberg, dass es sich hierbei generell nur um eine klassische Buy-it-, Fix-it-, Sell-it-Gelegenheit für Blackstone gehandelt habe.
Wer kauft das Cosmopolitan?
Derweil brodeln die Gerüchteküchen darüber, wer die Nachfolge als neuer Inhaber des Cosmopolitan antreten wird. Die Meinungen über mögliche Interessenten reichen von Caesars Entertainment bis zu MGM Resorts. Von Finanzexperten und Branchenkennern wird MGM an dieser Stelle als logischer neuer Eigentümer bevorzugt, schließlich liegt das Cosmopolitan ohnehin genau zwischen den zwei MGM-Niederlassungen „Bellagio“ und „CityCenter“. Allerdings hatte MGM seinen Teilhabern im Rahmen der Rocksino-Übernahme erst kürzlich zugesichert, sich mit neuen Investitionen vorerst zurückzuhalten. Ein klares Statement von Seiten des Konzerns steht diesbezüglich noch aus.
Andere Experten schlossen auch eine Übernahme durch die Wynn Group nicht aus, diese hat ihr Kaufinteresse jüngsten Berichten zufolge jedoch schon abgestritten. Mit Penn National Gaming und Boyd werden aktuell jedoch schon zwei weitere Marktriesen als potenzielle Käufer mit ins Spiel gebracht. Die Entwicklungen über die Zukunft des Cosmopolitan bleiben vorerst mit Spannung abzuwarten.
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