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Fynn Kliemanns Krypto-Auktion sorgt für Ungereimtheiten
Teile diesen Beitrag:Um Content Creator und Unternehmer Fynn Kliemann mehren sich die Fragen. Nach der Maskenaffäre sorgt nun auch eine Krypto-Auktion des 34-Jährigen für weitere Ungereimtheiten. Im Frühjahr 2021 hat er dabei kurze Musikstücke als NFT angeboten. Wer in NFTs investiert, der bewegt sich nicht selten im glücksspielnahen Bereich. Wer produziert, kann jedoch häufig schnell besonders hohe Gewinne einstreichen. Dass sich mit Handel und Wetten auf den Wert digitaler, geschützter Werke eine Menge Geld verdienen lässt, hat sicherlich auch Fynn Kliemann gewusst.
Es gibt Zweifel am Ablauf der Versteigerung
Nach Recherchen, die im Verlauf in dieser Woche beim RBB veröffentlicht wurden, gibt es nun Zweifel daran, ob der Ablauf der Versteigerung tatsächlich rechtmäßig war. Auch der YouTuber simpleki hatte die Auktion von Fynn Kliemann bereits vor Wochen unter die Lupe genommen und dabei vor einigen Rätseln gestanden, wie zum Beispiel zum Weg der eigenommenen Krypto-Zahlungen im Rahmen der Versteigerung. Das rückt Kliemann nun in ein noch schlechteres Licht.
Kliemann hat genug
Der Influencer und Unternehmer Fynn Kliemann, der wegen des Verdachts auf Maskenbetrug in die Kritik und in den öffentlichen Fokus geraten war, veröffentlichte kürzlich ein Statement auf Instagram. Darin beschied er, dass die Empörung um seine individuelle Person nun auch wieder abebben müsse, weil es jetzt genug sei. Es war ein denkbar schlechter Zeitpunkt, denn das RBB-Magazin namens Kontraste veröffentlichte seine Recherchen zur Auktion in 2021 nur Stunden später.
Die Auktion steht im Fokus
In der Recherche ging es um Kliemanns Online-Auktion, bei der er 99 JingleBes angeboten hatte. Dabei handelte es sich um kurze Musikaufnahmen, die als NFT auf der Blockchain der bekannten Kryptowährung Ethereum, kurz ETH, erstellt worden waren. Beide Formate, also Kryptowährungen und NFTs, die aus dem kreativen Bereich stammen, gewinnen im Glücksspielsektor immer mehr an Bekannt- und Beliebtheit. Auch Online Casinos setzen immer häufiger auf die Blockchain-Technologie.
Neue Technologie birgt auch Gefahren
Hinter den neuen Technologien und den Möglichkeiten, die damit einhergehen, verstecken sich jedoch auch Gefahren. In der Vergangenheit gab es schon häufiger Berichte darüber, dass NFTs sich am Ende als Luftschlösser herausgestellt haben, sodass die Investoren hohe Verluste melden mussten. Auch der ausgeprägte Krypto-Handel zeige, so Experten und Expertinnen, starke Parallelen zur Glücksspielsucht, da die Produkte oftmals ausgesprochen volatil sind und eine hohe Risikobereitschaft erfordern. Wer damit handelt, muss bereit sein, zu verlieren.
Auktionsende war später als angesagt
Kliemanns digitale Werke wurden, nach Ergebnissen der Kontraste-Journalisten, wurden am 07. März 2021 für insgesamt circa 215.000 Euro an die Meistbietenden versteigert. Besonders problematisch war dabei, dass die Auktion um 21 Uhr endete, also eine Stunde später als ursprünglich angesagt worden war. Mindestens 84 der 99 Token wurden dabei nach Geboten vergeben, die das um 20 Uhr eigentlich höchste Angebot später noch übertroffen hatten. Dadurch wurden Mehreinnahmen von circa 68.000 Euro in Kryptowährungen mehr erzielt.
YouTuber geht dem Geld nach
Der YouTuber simpleki kümmerte sich nicht um die Mehreinnahmen, sondern entschied sich, die Spur des Geldes zu verfolgen. Dabei veröffentlichte er ein gut zehnminütiges Video, das sich mit der Frage beschäftigte, wo das Geld der NFT-Kollektion geblieben war, und das bereits vor gut einem Monat. Deshalb verfolgte er die Transaktionen, die nach dem Verkauf der NFTs über die Bühne gegangen sind, und zwar aus einem Ethereum-Wallet, das Kliemann selbst zugeschrieben wird.
Ungewöhnliche Transaktionen entdeckt
Laut simpleki war es eher ungewöhnlich, auf wie viele verschiedene Wallets die Ethereum-Einnahmen umgehend aufgeteilt wurden, von wo aus sie wiederum weitergeleitet wurden. Viele dieser Transaktionen sind außerdem zeitgleich erfolgt, was ebenfalls nicht der Norm entspricht. Die Gründe dafür konnte simpleki jedoch nicht aus den via Blockchain nachvollziehbaren Daten ableiten. Im besten Fall, so sagte es zumindest der YouTuber, ist der Weg der Zahlungen einfach ein besonderer. Dank der Transparenz der Blockchain sind Geldflüsse nachzuvollziehen.
Es bleibt turbulent um Kliemann
Inzwischen ist bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Stade sich eingeschaltet hat, um die Vorwürfe des Maskenbetrugs gegen Kliemann zu untersuchen. Es bleibt also unruhig um den Content Creator und Influencer, der viele Fans nun enttäuscht zurücklassen dürfte, die ihm seit seinen frühen Tagen folgen. Ob der RBB-Bericht und die Online-Auktion für weiteren Trubel sorgen, ist noch unklar. Doch die Lage bei zivilrechtlichen Schritten dürfte vielversprechend aussehen, so zumindest die Reportage vom RBB.
Fynn Kliemanns Maskenbetrug zieht Kreise
Im Frühjahr 2020 sorgte Kliemann für bundesweite Schlagzeilen, als er verkündete, mit seinem Geschäftspartner die eigene faire Textilproduktion zur Maskenproduktion zu machen. Damit, so die eigene Aussage, könnten täglich tausende von Masken in Europa produziert werden. Doch in Wirklichkeit wurde in Bangladesch und Vietnam produziert, das Resultat dann aber als fair und aus Europa verkauft. Es war ein handfester Skandal, der auf der Prominenz von Kliemann aufbaute. Das ZDF Magazin Royale hatte diesen aufgedeckt.
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