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Glücksspielaffäre: Abgeordneter wegen Korruptionsverdacht suspendiert
Teile diesen Beitrag:Der britische Abgeordnete Scott Benton (35) ist in einen Korruptionsskandal verwickelt. Er soll Reportern der Times, die sich im Rahmen investigativer Recherchearbeiten als Glücksspielinvestoren ausgegeben hätten, seine Dienste gegen Entgelt angeboten haben. Die gemeinsamen Unterredungen nahmen die Journalisten mit einer versteckten Kamera auf und veröffentlichen die Story in einem exklusiven Bericht. Benton wurde daraufhin am Mittwochabend suspendiert.
Scott Benton tappt in Falle
Scott Benton habe sich für gesetzwidrige Lobbyarbeit für Investoren aus der Glücksspielindustrie angeboten. Das zeigten Videomitschnitte, die Reporter der Times im Zuge ihrer investigativen Recherchearbeiten mit einer versteckten Kamera aufgenommen haben. Die Journalisten hätten sich als Vertreter eines Investmentfonds für den Glücksspielsektor ausgegeben und Benton ein monatliches Honorar für seine Dienste angeboten [Video auf Englisch].
Wie aus dem Bericht der Times hervorgeht, habe Benton rund 4.000 Pfund pro Monat für seine Lobbyarbeit gefordert. In den aufgenommenen Unterredungen erklärte der Abgeordnete, dass er einige Gefallen von Kollegen einfordern könne und einen leichten Zugang zu diversen Ministern habe. Entsprechend könne er den Interessen des Unternehmens politisches Gehör verschaffen.
Als Vertreter eines fiktiven Investmentfonds hätten die Reporter einen Berater für die Glücksspielgesetzgebung gesucht. Ziel sei es gewesen, Einblicke und Einfluss in politische Entscheidungen zu erhalten, um strategische Investitionen tätigen zu können. Während einige Abgeordnete ein Gespräch abgelehnt hätten, habe Benton einem Treffen bereitwillig zugestimmt.Benton meldet Ungereimtheiten
In einer Erklärung gegenüber der Times [Artikel auf Englisch] sagte Benton, dass er sich nach dem Treffen mit den Investoren an die Commons-Behörde gewandt habe. Er sei besorgt gewesen, mit seinem Verhalten gegen die parlamentarischen Regeln verstoßen zu haben.
“Letzten Monat wurde ich von einem angeblichen Unternehmen angesprochen, das mir eine Expertenrolle anbot. Ich habe mich mit zwei Personen getroffen, die behaupteten, das Unternehmen zu vertreten, um herauszufinden, was diese Rolle beinhalten sollte. Nach diesem Treffen wurde ich gebeten, meinen Lebenslauf und einige andere persönliche Angaben zu übermitteln. Das habe nicht getan, da ich befürchtete, dass das, was von mir verlangt wurde, nicht den parlamentarischen Regeln entsprach.”– Scott Benton, Abgeordneter im britischen Parlament, Bericht der BBC
Nach Bentons Meldung habe Simon Hart, Sprecher des Chief Whip der Torys, eine Untersuchungen in die Wege geleitet und den Abgeordneten von seinen Diensten enthoben. Benton habe gegen den Verhaltenskodex des britischen Parlaments verstoßen, der es Abgeordneten untersagt, Lobbyarbeit gegen Bezahlung zu betreiben.
Die Suspendierung von Scott Benton ist die nächste Negativschlagzeile rund um politische Korruption in Großbritannien. In der jüngeren Vergangenheit gab es eine Reihe von Berichten über hochrangige Politiker, die ihre Dienste externen Unternehmen gegen Bezahlung anboten. Die weiteren Reaktionen der Politik, Presse und Öffentlichkeit bleiben nun abzuwarten.
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